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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 233

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 233 Cbisxl Hilite-) Aug der Arsten von Kuert van Gyck. Linker unterer Flgel des Gentner Altarbildes. suchter Portrtmaler malte er den Kaiser Karl V., dessen Gnstling er war. Sein Schler Paolo Vero-nese, der gewandte Schilderer des glanzvollen venetianischen Lebens, liebte es. die reichen Festtafeln in herrlicher Farben-Pracht zu veranschaulichen. Der Dogenpalast zu Venedig zeigt seine prchtigen vornehmen Malereien; 511 seinen vorzglichsten Gemlden gehrt die Hochzeit zu Kaua iin Lonvre zu Paris. Aus die Entwicklung der Malerei in Deutschland haben die Gebrder Hubert und Jan van Eyck, die durch die Verbesseruug der l-malerei der Malerei einen groen Ausschwung gabeu, einen weitgehenden Einflu ausgebt. Leuchtend und prchtig sind die Farben ihrer Bilder, eng schlie-en sie sich bei ihren Schpsun-gen an die Natur, und prch-tige Landschaften, belebte Straenbilder und Baupltze mit geschftigen Arbeitern bilden den Hintergrund ihrer Darstel-luugeu. Huberts hervor-ragendste Schpfung ist das viel-teilige Altarbild (Taselgemlde) in St. Bavo in Gent, aus dessen groem unteren Mittel-Hilde die feierliche Anbetung

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 327

1849 - Münster : Coppenrath
327 solcher Herzensgute nannte das dankbare Volk „den Liebling und die Wonne der Menschheit"^). Schade, daß seine Regie- rung nur zwei Jahre die Römer beglückte. Domitian (81 — 96), sein ungleicher Bruder und Nach- folger, war wieder ein Ungeheuer in allen Lastern. So feige und unkriegerisch er auch war, wollte er doch den Helden spielen. Er unternahm deshalb einen Feldzug gegen die Katten im Hes- sischen, wagte es aber nicht, sie anzugreifen, sondern zog unver- richteter Sache wieder zurück. Um sich aber doch den Schein zu geben, als seien sie von ihm überwunden, kaufte er in Gal- lien große und starke Sklaven auf, ließ sie wie Deutsche kleiden, ihnen das Haar blond färben, und führte sie nun als deut- sche Gefangene im Triumphe in Rom ein. Gleich lächerlich feierte er glänzende Triumphe über die Markomannen und Da- tier, obgleich er ihnen durch einen jährlichen Tribut den Frieden abgekauft hatte. Den Sieg eines seiner Legaten kündigte er mit den stolzen Worten an: „Ich wollte, daß die Rasomanen nicht mehr seien, und siehe! sie sind nicht mehr". Neidisch auf den Ruhm Anderer, rief er seinen Feldherrn Jul. Agricola, der ihm Brittanien eroberte, mitten aus seiner siegreichen Laufbahn nach Rom zurück. Nach fünfzehnjähriger grausamer Regierung wurde der „Herr und Gott" — so ließ er sich nennen — auf Anstif- ten seines lasterhaften Weibes Domitia von den Dienern und Genossen seiner Gräuelthaten ermordet und sein Andenken ver- flucht. tz. 78. Die goldene Feit von Rcrva bis Ml. Aurelius. (96—180.) Nerva (96 - 98), ein alter Senator, wurde von den Mördern Domitian's dem Senate vorgestellt, und von diesem, wie auch von den Prätorianern als Kaiser anerkannt. Mit ihm beginnt eine Reihe der edelsten Regenten, die zusammen 84 Jahre hindurch das römische Reich beglückten '). Unter ihnen stare posset: Non oportere, ait, quem quam a sermone pri n- cipis tristem discedere. Atque etiam recordatus quondam super coenam, quod nihil cuiquam toto die praestitisset, memorabilem illam meritoque laudatam vocem edidit: Amici, diem perdidi. Suet. Tit. 8. 3) Amor ac deliciae generis humani. Ib. 1. Vgl. Eutrop. Vii. 31. l) Primum statiin beatissimi seculi ortu Nerva Caesar res o)im dis- sociabiles miscuit, principatum ac libertatem. Tac. Agrie. 3.

3. Die alte Geschichte - S. 52

1872 - Münster : Coppenrath
! 52 Mittheilung ab. Zwar sind die Buchstaben auch lauter kleine Bilder, bezeichnen aber nicht Wrter, nickt Gedanken, sondern die einzelnen Laute oder Tne der Sprache. Durch die man-nigfaltige Zusammensetzung einer geringen Zahl solcher Zeichen sind wir im Stande, alles Mgliche auf das Bestimmteste zu bezeichnen. Wenn man recht deutlich sehen will, wie ntzlich diese Erfindung ist, so darf man nur an die Chinesen denken. Dieses Volk hatte in der frhesten Zeit keine bestimmte Buch-staben, sondern fr jedes Wort ein besonderes Zeichen, eine besondere Figur. Statt da wir nur vier und zwanzig Buch-staben zu lernen brauchen, um alle Wrter lesen und schreiben zu knnen, mute man dort eben so viele Zeichen lernen, als Wrter in der Sprache waren. Es sollen deren achtzig tausend gewesen sein. Wer diese alle verstand, d. h. wer leicn konnte, und hierber mochte Mancher wohl ein Greis werden, war dort ein Gelehrter. Bei uns kann schon ein Kind von sechs bis sieben Jahren lesen. Wer nennt es aber darum schon gelehrt! Bewundern mssen wir deshalb den Mann, der durch tiefes Nachdenken die Buchstabenschrist erfand und da-durch das Schreiben und Lesen so leicht zu machen wute, da es jetzt Kinder verstehen. Den Erfinder kennt man nicht. Die Meisten geben den Phnizier Taut an, welcher um das Jahr 2000 vor Chr. lebte. Jedoch wollen die Aegyptier diese Erfindung den Phniziern streitig machen. Bei jenen blieb neben der Buchstabenschrift die Hieroglyphenschrift bestehen, sie wurde aber nur von den Priestern verstanden. Von dem Phnizier Kadmus, der um das Jahr 1500 vor Chr. lebte, soll die Buchstabenschrift zu den Griechen gebracht fem, und die Achnlichkeit des griechischen Alphabets mit dem hebrischen (mit welchem auch das phnizische bereinstimmt) weiset allerdings auf diese Abstammung hin. So hat unser A im tze-brischen den Namen Aleph, im Griechischen Alpha; B im Hebr. Beth, im Griech. Betha; G im Hebr. Gimel, im riech. Gamma; D im Hebr. Daleth, im Griech. Delta; I im Hebr. Jod, im Griech. Jota; T im Hebr. Tara, im 1

4. Die alte Geschichte - S. 51

1846 - Münster : Coppenrath
51 mus, der um das Jahr 1500 vor Chr. lebte, soll die Buch- stabenschrift zu den Griechen gebracht sein; und die Ähnlichkeit des griechischen Alphabets mit dem hebräischen (mit welchem auch das phönizische übereinkommt) weiset allerdings auf diese Abstam- mung hin. So hat unsera im Hebräischen den Namen Aleph, im Griechischen Alpha; Bimhebr. Beth, imgriech. Betha; G im Hebr. Gimel, im Griech. Gamma; D im Hebr. Da- leth, im Griech. Delta; I im Hebr. Jod, imgriech. Jota; T im Hebr. Taw, im Griech. Tau, u. s. w. Von den Grie- - chen kamen die Buchstaben zu den Römern und von diesen zu uns Deutschen. Dieses ist auch der Grund, weshalb unsere Buchstaben so große Ähnlichkeit mit den römischen, oder lateini- schen haben. Den Namen Buchstabe leitet man von der frü- heren Gewohnheit der Deutschen her, ihre Schriftzeichen in Stäbe aus Buchenholz zu schneiden. Durch die Erfindung der Buchstabenschrift ist es erst möglich geworden, daß wir jetzt noch lesen, was vor Jahrtausenden ge- schah oder gedacht wurde. Und was noch jetzt von den Menschen Großes gedacht und vollsührt wird, es geht nicht mit ihnen unter; die Schrift bewahrt es treu für alle Zeiten und Menschen auf. Rohe Völker haben ste sogar für etwas Übernatürliches gehalten. Die Indianer, denen es unbegreistich vorkam, wie der Europäer durch einen erhaltenen Brief unterrichtet werden könne von dem, was in der Ferne geschehen war, hielten das beschriebene Papier an's Ohr, um zu hören, ob es nicht auch ihnen etwas sagen würde. Andere waren gar nicht zu bewegen, ein beschrie- benes Blatt Papier anzurühren. Sie hielten die einzelnen Schrist- zeichen für eben so viele Augen, Ohren und Zungen, mit denen das wunderbare Blatt Alles sehe, Alles höre, Alles wiedererzähle, und fürchteten sich sehr vor dem kleinen papiernen Verräther. Wer denkt hiebei nicht an jenen Merikaner, der von seinem Herrn mit einer Schachtel voll reifer Feigen nebst einem Briefe nach einem Freunde geschickt wurdeunterwegs wandelte den Sklaven die Neugierde an, was doch wohl die Schachtel enthalten möge, 4*

5. Die Alte Geschichte - S. 52

1866 - Münster : Coppenrath
52 Mittheilung ab. Zwar sind die Buchstaben auch lauter kleine Bilder, bezeichnen aber nicht Wörter, nicht Gedanken, sondern die einzelnen Laute oder Töne der Sprache. Durch die man- nigfaltige Zusammensetzung einer geringen Zahl solcher Zeichen sind wir im Stande, alles Mögliche auf das Bestimmteste zu bezeichnen. Wenn man recht deutlich sehen will, wie nützlich diese Erfindung ist, so darf man nur an die Chinesen denken. Dieses Volk hatte in der frühesten Zeit keine bestimmte Buch- staben, sondern für jedes Wort ein besonderes Zeichen, eine besondere Figur. Statt daß wir nur vier und zwanzig Buch- staben lernen dürfen, um alle Wörter lesen und schreiben zu können, mußte man dort eben so viele Zeichen lernen, als Wörter in der Sprache waren, Es sollen deren achtzig tausend gewesen sein. Wer diese alle verstand, d. h. wer lesen konnte, — und hierüber mochte Mancher wohl ein Greis werden, — war dort ein Gelehrter. Bei uns kann schon ein Kind von sechs bis sieben Jahren lesen. Wer nennt es aber darum schon gelehrt! Bewundern müssen wir deshalb den Mann, der durch tiefes Nachdenken die Buchstabenschrift erfand und dadurch das Schreiben und Lesen so leicht zu machen wußte, daß es jetzt Kinder verstehen. Den Erfinder kennt man nicht. Die Meisten geben den Phönizier Taut an, welcher um das Jahr 2000 vor Chr. lebte. Jedoch wollen die Aegyptier diese Erfindung den Phöniziern streitig machen. Bei jenen blieb neben der Buchstabenschrift die Hieroglyphenschrift bestehen, sie wurde aber nur von den Priestern verstanden. Von dem Phönizier Kadmus, der um das Jahr 1500 vor Chr. lebte, soll die Buchstabenschrift zu den Griechen gebracht sein, und die Aehn- lichkeit des griechischen Alphabets mit dem hebräischen (mit welchem auch das phönizische übereinstimmt) weiset allerdings auf diese Abstammung hin. So hat unser A im Hebräischen den Namen Aleph, im Griechischen Alpha; B im Hebr. Beth, im Griech. Betha; G. im Hebr. Gimel, im Griech. Gamma; D im Hebr. Daleth, im Griech. Delta; I im Hebr. Jod, im Griech. Jota; T im Hebr. Taw, im

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 329

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
2 Die Vorderseite (Avers) der Mnze zeigte in der Regel einen Gtterkopf (in Athen z. B. das Haupt der Pallas, in Rom das des Ianus), die Rckseite (Revers) Anspielungen auf geschichtliche Er-eignisse oder mythologische Beziehungen (in Athen z. 23. die Eule, das Wappen der Stadt, in Rom hufig einen Schiffsbug - prora - oder ein Zwei- oder Viergespann- die Denare hieen danach auch bigati oder quadrigati). An der Stelle des frheren Gtterkopfes erschien in der nmischen Kaiserzeit auf der Vorderseite der Kopf des Herrschers. Die Prgung der Scheidemnze verblieb dem Senate, der sie mit seinem S.senatus] C.[onsulto] versah. Der Sesterz, auch nummus schlechthin genannt (Hs oder Hsn oder blo N), bildete, obgleich er die kleinste Silbermnze der Republik und spter nur in Kupfer ausgeprgt mar, die Grundlage des rmischen Rechnungsroesens. Sesterzenrechnung. Zu den Zahlen 1 -1999 wurde das masc. sestertius ( 1 Sest., sc. nummus) hinzugefgt; zur Bezeichnung von 2 - 999 Tausenden wurde nur die betreffende Anzahl der Tausende in der Form der Kardinal- oder Distributivzahl zu dem neutr. plur. sestertia (---- 1000 Sest., sc. millia, also urspr. adjektivisch, spter als neutrales Subst. plur. tantum gefhlt) unter Weglassung von millia gesetzt; von 1 Million ab wurde nur das gewhnlich nachgestellte Zahlatmerbium unter Weglassung des stndig gleich bleibenden Faktors centena millia mit dem zum neutralen Subst. sing, tantum hypostasierten sestertium (= 100000 Sest.) verbunden, das ntigenfalls auch dekliniert merden konnte (z. B. Tacitus ann. Xii, 58: centies sestertii largitione = durch Schenkung von 10 Mill. Sest.). So hie nun 10 Sest. decem sestertii - durch Zeichen ausgedrckt Hsx-, 1000 Sest. mille sestertii Hsm-, 10000 Sest. decem millia sesterti[or]um_ot>er abgekrzt decem (oder dena) sestertia - Hsxm ober Hsx-, 1 Mill. Sest. vollstndig decies centena millia sestertium ober abgekrzt sestertium decies Hs1xi . 78. V. Zeitrechnung. 1. Das attische groe Jahr" umfate eine Periode von 8 Jahren (Oktaeteris), 5 gewhnliche + 3 Schaltjahre. Das gewhnliche Jahr von 12 abwechselnd 30- und 29-tgigen Mondmonaten zhlte 354 Tage. Die im 3., 5. und 8. Jahre eingestellte Schaltung von 30 Tagen brachte diese Jahre auf 384 Tage. Der Schaltmonat {fxijv ifihfiog) selbst war dem Gesetz des Monatswechsels entsprechend bald hohl, bald voll. Die Oktaeteris bestand also aus 12 + 12 + 13 + 12, + 13 + 12 + 12 + 13 = 99 Monden" ( 29v2 Tag, genauer 29 Tag 123/4 Std.) oder aus 5 X 354 + 3 X 384 Tagen = 2922 Tagen (genauer 2923 V4 Tage). Das ergibt, durch 8 dividiert, im Durchschnitt 365 Vi Tag frs Jahr. Auf

7. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 19

1873 - Münster : Coppenrath
19 Volk selbst ist, von welchem sie ausgehen. Ihnen allen liegt gewi etwas Wahres zum Grunde; aber es hlt uerst schwer, aus dem bunten Gemenge der Schalen den eigentlichen histori--schen Kern herauszufinden. Einen reichen Sagenkreis fand auch der jonische Snger Homer, ') der etwa um das Jahr 1000 vor Chr. lebte, bei seiner Nation vor. Diesen hat er in zwei groen Epopen, in der Jliade und Odyssee, bearbeitet; und beide Werke sind als die ltesten Quellen zu betrachten, aus denen wir noch jetzt n-here Nachrichten der das Kindesalter der Griechen, der das sogenannte heroische Zeitalter, schpfen knnen. Eine Reihe nachfolgender Snger bearbeitete denselben Mythenkreis. Sie sind unter dem Namen der kyklischen Dichter C*"*W) Mannt, von ihren Werken aber ist nur weniges noch vorhanden. Etwa zweihundert Jahre nach Homer lebte Hesiod, der zwar in Kyme in Kleinasien geboren, aber frhzeitig nach Askra in Bo-tien ausgewandert war. In seinem Gedichte Werke und Tage" C'eqya xai finden sich anziehende Schilderungen der Griechen in ihrer Kraft und Einfalt. An seine Theogonie" Cqtoyovia), einen Versuch, die einzelnen durch Tradition berkommenen Götter- und Heldenmythen zu einer Gesammtdarstel-lung zu vereinigen, schlieen sich zwei andere Stcke, der Ka-talog der Frauen" Qkarloyoq ywaixcov) und der Schild des Herakles" C^onk 'Hquxuovs). Mit der Zeit fing man auch an, kurze Verzeichnisse der Könige und Magistrate zu machen Wichtige Begebenheiten wurden in Holz und Stein gehauen und als Weihgeschenke in Tempeln niedergelegt. Diejenigen welche solche Sagen O aufschrieben, wurden Logographen genannt. Sie bildeten den bergang von der Mythogra--Phie zur Historie. Zu ihnen gehren unter andern Heka-tus und Kadmus aus Milet (520 v. Chr.), Akusilaus Rmer und Griechen preisen seine Vorzge: Vell. Paterc I 5 - Clarissimum deinde Homeri illuxit ingeniam sine exemplo maximam' qm magnitndine operum et folgere carminum solus appellari Poeta merult' m qu hoc maximum est, quod neque ante illum, quem ille mntaretur, neque post illum, qui eum imitari posset, inventus est etc Vergi Quint. Inst. orat. Xi. - Cic. Tusc. I. 32. - Horat. Art. 74 U- 401. Strab. I. 2 etc. 2*

8. Die Alte Geschichte - S. 44

1875 - Münster : Coppenrath
44 phnizische bereinstimmt) weiset allerdings auf eine Verwandtschaft hin. So hat unser A im Hebrischen den Namen Aleph, im Griechischen Alpha; V im Hebr. B eth, im Griech. Betha; G im Hebr. Gimel, im riech. Gamma; D im Hebr. Daleth, im riech. Delta; I im Hebr. Jod, im riech. Jota; T im Hebr. Taw, im Griech. Tau, u. s. w. Von den riechen kamen die Buchstaben zu den Rmern und von diesen zu uns Deutschen. Dieses ist auch der Grund, weshalb unsere Buchstaben so groe Aehnlichkeit mit den rmischen oder lateinischen haben. Den Namen Buchstabe deutet man: als Stab d. h. Element oder Bestandtheil, woraus die Schrift eines Buches besteht. Durch die Erfindung der Buchstabenschrift ist es erst mglich ge-worden, da wir jetzt noch lesen, was vor Jahrtausenden geschah oder gedacht wurde. Und was noch jetzt von den Menschen Groes gedacht oder vollfhrt wird, es geht nicht mit ihnen unter; die Schrift bewahrt es treu fr alle Zeiten und Menschen auf. Rohe Völker haben sie sogar fr etwas Uebernatrliches gehalten. Die Indianer, denen es unbe-greiflich vorkam, wie der Europer durch einen erhaltenen Brief unterrichtet werden knne von dem, was in der Ferne geschehen war, hielten das beschriebene Papier an's Ohr, um zu hren, ob es nicht auch ihnen etwas sagen wrde. Andere waren gar nicht zu bewegen, ein beschriebenes Blatt Papier anzurhren. Sie hielten die einzelnen Schriftzeichen fr eben so viele Augen, Ohren und Zungen, mit denen das wunder-bare Blatt Alles sehe, Alles hre, Alles wiedererzhle, und frchteten sich sehr vor dem kleinen papiernen Verrther. Wer denkt hierbei nicht an jenen Mexikaner, der von seinem Herrn mit einer Schachtel voll reifer Feigen nebst einem Briefe zu einem Freunde geschickt wurde! Unterwegs wandelte den Sklaven die Neugierde an, was doch wohl die Schachtel enthalten mge, und er zog den Deckel ab. Und siehe! da blickten die schnen braunwangigen Feigen so lieblich und hold aus ihrem Kerker hervor, da der Sklave ihren Reizen nicht widerstehen konnte. Er kostete eine und wieder eine und noch eine und so fort, bis nichts mehr zu kosten war. Den Brief aber berbrachte er getreu dem fremden Herrn. Als dieser nun nach den Feigen fragte, von welchen der Brief spreche, berfiel den Sklaven ein gewaltiger Schrecken. Mit groen Augen sah er den Brief an und hielt ihn fr ein belebtes Wesen, weil er seine Nschereien verrathen hatte.

9. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 172

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 172 — Jnmitelst, biß Wir Uns wegen anderweiter bestellung eines General Veldt Haubmanß resolviren, denen Würdigen, Hoch: unnd Wolge-bornen, Unsern lieben getreuen Matthiae Graffen Gallassen,') General Veldtleuttenandten, Johann Graffen von Altringen, Unsern General Veldt-marschalchen, Don Balthasarn de Marradas, Unsers Erb Königreichs Böhaimb Generaln unnd Fra Ottavio Grasten Piccolomini unnd Rudolffen von Colloredo, Graffen zu Wallsen, auch beeden Unsern General Veldt-marschalchen, Und andern Unsern getreuen. Ihnen nachgesetzten General Officirn allen schuldigen gehorsamb laistet unnd erweiset und derselbigen Ordinanzen nachkommet unnd gelebet Und Euch versichert haltet. Daß wie Wir biß dato, Unserer Khayserlichen Armada zu gutem, viel ansehnliche Summen Geldes besagten Unserm gewesten Veldthaubtman hergegeben, daß Wir auch hinsüro auff alle Mittel und Weeg gedacht wollen seyn, Wie Wir Euch sambt und sonders nicht allein erhalten und mit ehistem belohnen, sondern auch mit Khayserlichen gnaden versehen mögen. — Geben in Unserer Statt Wien den Achtzehenden Februarii, Anno 1634. . . . Ferdinand. 124. Der Westfälische Friede. 1648. L. b. Woltrnann, Geschichte des Westfäl. Friedens, Bd. 2, Leipzig 1809, Anh. I. Friede zu Osnabrück (mit Schweden). Art. 4. — § 3. Zuvörderst, was das Haus Bayern anlangt, so soll die Kurwürde, welche die Pfalz vorher gehabt hat, mit allen ihren Rechten und Ämtern sowie auch die ganze Oberpfalz zugleich mit der Grafschaft Cham bei Maximilian, Psalzgras am Rhein u. s. w., dessen Kindern und überhaupt der ganzen Wilhelminischen Linie verbleiben, so lange aus derselben noch männliche Erben übrig sind. § 5. Was das Haus Pfalz anbelangt, so willigt der Kaiser samt dem Reiche um der öffentlichen Ruhe willen darin ein, daß kraft dieser Übereinkunft die achte Kurwürde errichtet werde, welche Karl Ludwig, Pfalzgraf am Rhein, und dessen Erben und Agnaten von der ganzen Rndolfimschen Linie nach der in der goldenen Bulle ausgedrückten Successionsordnung innehaben sollen. . . . § 19. Den Augsburgischen Konfessionsverwandten, die im Besitz der Kirchen gewesen, soll der geistliche Zustand des Jahres 1624 gelassen x) Wenige Tage bort)er war von demselben an die zuberlässigsten Obersten folgende geheime Ordonnanz ergangen (Förster, Wallensteins Briefe Iii, 192): Kraft mir ertheilter Kaiserlicher Patent und bei berrneidnng Jhro Kaiserlichen May. Ungnab, auch bei Verlust seiner Ehre wolle mein Herr hinsühro kheine Ordinanzen bort dem Herzog z n Friedland, noch de in Feldmarschall Ilo, nach dem Grafen Terzka annehme n, sondern allein dem nachkommen, Was ich oder der Kaiserliche Feldmarschall Gras Aldringen oder Graf Piccolomini befehlen werden. Actum Pilsen, den 1 Stert Febr. 1634. M. Gallas.

10. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 171

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 171 — unsere bis den letzten Blutstropfen ungespart aufzusetzen, wie wir denn auch, im Fall einer oder der andere unseres Mittels diesem zuwiderhandeln und sich absondern wollte, sämtlich und ein jeder insonderheit den-oder dieselben wie treulose, eidvergessene Leute zu verfolgen und an dessen Hab und Gütern, Leib und Leben uns zu rächen schuldig und verbunden sein sollen und wollen. Solches alles ehrbar und ohne alle Gefährde aufrichtig zu halten, haben wir zu mehrerer Bestätigung dieses eigenhändig unterschrieben und besiegelt. So geschehen im Hauptquartier Pilsen, den 12. Januarir anno 1634. [Folgen die Unterschriften.^ 123. Die Absetzung Wallensteins. 1634. Order an die Befehlshaber der Wallensteinschen Armee; Abdruck bei Schilling, S. 162 f., u a. [gefürjt]. Wir Ferdinand der Andere rc. — Es wird Euch sambt und sonders, ja Meniglich wolbekandt seyn, waß massen [tote] Wir so toohl zuvor, als bey Unserer Khayserlichen Regierung, Unsern getoesten Veldthaubt-mann, den von Fridtlandt, mit allerhandt Guetthaten, gnaden, Freyheiten, Hochheit unnd digniteten (alß nicht baldt einem Menschen seines Standts gleich geschehen) begabt und geziehrt haben; Welcher gestallt aber derselbe auß boßhafftem Gemüeth und ohne Zweisfel längst zuvor gefasten Vorsatz, wie dann solches die bißhero geführte actiones augenscheinlich nunmehr zu erkennen geben, neulicher Zeit, den Zwölfften negstverwichenen Monathstag Januarii, eine gantz gefährliche, weitaußfehende Conspiration und Verbindtnuß wider Uns und Unser Hocklöbliches Hauß anzuspinnen sich angemast und durch allerhandt falsche erdichte Einbildungen und Ver-klainerung Unserer Khayserlichen Persohn und ungleicher aigensinniger außdeuttung unserer Instruction, die Unserer Khayserlichen Armada zugethane Obristen mäistenthails solche Verbindtnuß zu unterschreiben angelait und verführt hat. Weiln aber die in solcher nichtigen Verbindtnuß angezogene unbegründte Ursachen der öffentlichen, am Tag liegenden War-heit selbst zuwider lausten, Indem Wir besagtem Unserm gewesten Veldt-haubman ainige injurien nicht zugesügt, sondern vielmehr, wie obgemeldt, mit allen hohen Khayserlichen gnaden entgegen gangen, auch ainige, von Ihme angegebne Machination gegen denselben, wie Wir solches mit Gott bezeugen können, Uns in Unsern Sinn unnd Gemüeth nicht kommen ist, — darneben aber diese gewisse Nachrichtung erlangt, was Massen derselben Uns unnd Unser Hochlöbliches Hauß von Unserm Erb Königreich, Landt und Leüthen zu vertreiben, Unser Cron unnd Scepter Ihme selbst Aydtbrüchiger weiß zuzuaignen Vorhabens gewesen: — Alß seynd Wir eusseristen Noth halben zu Versicherung Unser und Unsers Haußes gedrungen worden. Mit demselben eine Veränderung vorzunemben; Haben demnach solches alles Euch hiemit zur Nachrichtung und Wissenschafft weiter anbeutten wollen mit dem gnädigsten Beselh, daß !yhr
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